Du bist nicht ich und ich bin nicht du.

So einfach und so klar. Eigentlich benötigt man dazu überhaupt keine Erklärungen. Würde jeder einfach er selbst sein, wäre das Leben für uns alle so viel leichter. Aber es ist  nicht so. Die allerliebste Katarina von Staublos  hat zur Blogparade  oder wie sie es liebevoll nennt, Zur Lästerrunde, zu diesem Thema aufgerufen und gerne nehme ich daran teil.

Denn ja ich bin nicht du und du bist nicht ich. Und das ist gut so.

Ich will nicht hören, dass mir jemand gute Ratschläge gibt. In dem Wort Ratschlag steckt immer noch schlagen. Wenn ich Rat suche, dann frage ich. Sich ungefragt in mein oder unser Leben einzumischen, das mag ich nicht. Warum nicht? Ich meine es doch nur gut.

Papperlapapp.

Du bist nicht ich und ich bin nicht du. Und das ist gut so.

Warum ist es so schwer, andere Menschen einfach ihr Leben nach ihren Vorstellungen leben zu lassen? Warum meinen manche Menschen immer zu wissen, was gut für andere wäre oder warum einiges eben nicht gut ist? Woher kommt die Übergriffigkeit?

Das lässt sich in so viele Bereiche im (meinem) Leben übertragen.

  • Krankheit und Behinderung
  • Kinder / Mama sein
  • Blog

ein paar Beispiele?

Warum gehst du nicht zu diesem Arzt, der hat ganz tolle Methoden entwickelt? Ich würde das mal ausprobieren.

Ja, du – aber ich bin nicht du.  Und ich muss meinen eigenen Weg finden. Danke für den Vorschlag. Damit ist es aber auch genug. Du musst nicht immer wieder nachfragen, ob ich mich vielleicht umentschieden habe, oder nun doch schon einmal angerufen hätte. Ich habe ja nichts zu verlieren. Danke auch. Aber du bist nicht ich!

 

Wieso nimmst du diese starken Schmerzmittel? Die können auch mehr schaden als nützen. Ich würde das nicht wollen.

Ja du, würdest das nicht wollen – aber ich bin nicht du. Ich habe mich dafür entscheiden, einfach weil ich weiß, wie es ohne ist. Und das ist manchmal eben nicht zum aushalten. Warum meinst du, dich in dieses Thema einmischen zu dürfen? Hast du selbst diese Erfahrung gemacht? Oder woher kommen deine Worte. Mitsprechen kann man erst, wenn man selbst einmal manche Dinge erlebt hat. Und selbst dann gilt: Du bist nicht ich!

 

Was du bist schwanger? Wie soll das mit einem Kind gehen? Also ich würde das nicht wollen.

Ja,und weißt due was. Ich bin nicht du.. Niemals würde ich sagen, dass jeder Mensch Kinder haben sollte. Aber ich würde auch niemandem seinen Wunsch nach einem Kind absprechen. Natürlich gibt es Probleme, aber die gibt es doch überall. Ich erwarte, dass du mich und meine/ unsere Entscheidung akzeptierst, auch wenn du selbst anders handeln würdest. . Denn Du bist nicht ich.

 

Dann kommen sie, bei uns leise aber, wenn dann heftig, die Muttis die alles Wissen und alles können. Jede Zeitschrift gelesen und die neusten Entwicklungen in der Gehirnforschung in – und auswendig kennen. Bist du dir sicher, dass…. (hier lassen sich nun beliebige Sätze einfügen)

  • Familienbett das richtige ist. So wird er nie selbstständig?
  • Junior nicht zu sehr unter deiner Krankheit leidet ?
  • du ihn noch nicht in die Krippe geben willst, er kann da soviel lernen?
  • nicht mit Stoffwindeln wickeln möchtest?
  • spielen bei Regen im Garten, ihn nicht krank macht?
  • und so weiter und so weiter

Nein, ich bin mir bei nichts sicher, aber es ist meine und unsere Entscheidung als Familie. Und deswegen ist sie gut so. Ich habe keine Lust mich für alles und jede Entscheidung zu rechtfertigen. Keine dieser Entscheidungen ist in Stein gemeiselt. Wir finden einfach unseren Weg, als Familie und richten uns dabei nach den Bedürfnissen von Junior aber auch nach unseren eigenen. Und genau deswegen ist es gut so. Du würdest anders handeln? Schön, dann mache das. Du bist nicht Ich.

 

Was du schreibst einen Blog? Damit stellst du dein Kind an den Pranger. Du vermarktest dich ja. Dieses Leben wäre mir zu öffentlich.

Deswegen schreibst du ja keinen. Ich bin nicht du. Ich habe diese Entscheidung mit meinem Mann getroffen, weil ich etwas verändern möchte. Ich möchte uns Eltern mit Behinderungen und Krankheiten ans Licht bringen, der Öffentlichkeit zeigen, dass wir da sind. Gejammert habe ich lange genug. Und weil ich nicht du bin, versuche ich nun meinen eigenen Weg zu gehen. Du brauchst das nicht zu tun. Du bist nicht Ich!

ichbinnichtdu

 

Diese Liste könnte ich unendlich fortführen. Ich frage mich immer wieder, warum es den Menschen so schwer fällt, jeden in seiner Einzigartigkeit zu akzeptieren. Niemand verlangt von einem anderen, dass genau die selben Entscheidungen getroffen werden. Und doch, passiert es immer und immer wieder. Einen Satz: Schublade auf, Mensch hinein, Schublade zu. Gerade in der Bloggerwelt ist dies immer wieder ein Thema. Deswegen bin ich Katarina sehr dankbar, dass sie diese Blogparade gestartet hat. Anderen kann man sowieso nie alles recht machen. Irgendjemand hat immer etwas zu meckern. Aber so what… Denn ich bin ich.

Du bist nicht Ich und Ich bin nicht Du. Dafür bin ich sehr dankbar, denn genau diese Vielfalt, macht uns alle aus. Behalten wir sie uns.

 

Ich habe bereits viele Artikel  gelsen, di unter einem anderen Thema geschrieben wurden, aber meiner Meinung nach auch alle dazupassen. So geht es nnicht darum, in die Welt zu schreien – Du bist nicht ich – sondern vielleicht einfach darum, zu sein zu  dürfen, wie man ist. Hier möchte ich euch einige davon noch empfehlen:

9 Gedanken zu “Du bist nicht ich

  1. Ist auch bei Autismus so. Was für den einen funktioniert, muss für den anderen noch lange nicht funktionieren. Die eine Therapie ist super geeignet für Eltern A mit Kind A, aber weil Kind B ganz andere Voraussetzungen hat, kann man sie den Eltern B nicht überstülpen. Ich erlebe das immer wieder, dieser Glaube an die einzig wahre Lösung.

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