Unser Sohn wurde im Juli 3 Jahre und wird im September in den Kindergarten kommen. Immer wieder werde ich oder er gefragt: „Was kannst du denn schon malen?“ Mein Sohn schaut diese Menschen entsetzt an. Je nach Tagesform gibt er diesen Menschen keine Antwort, oder er sagt: „Is mag nicht malen.“ Mich schauen in diesem Punkt regelmäßig entsetzte Augen an. Manchmal bekomme ich danach erklärt wie wichtig Kreativität ist * wirklich, vielen Dank für diese Info. Auch Malstifte bekam er danach schon geschenkt.

 

Was mich an dieser Frage stört? Zunächst einmal das Thema: „Was kann ein Kind SCHON? “ Ein Kind muss nichts zu einem bestimmten Zeitpunkt können. Es kann dann Dinge, wenn es in seiner Entwicklung so weit ist. Ich bin da ziemlich entspannt und habe Vertrauen in meinen Sohn, in Kinder allgemein und in die Natur.

Beim Thema Malen, handhaben wir das ähnlich. Selbstverständlich hat Junior Stifte und hin und wieder malt er auch gerne. Sehr beliebt sind Wachsmalstifte, Filzstifte, die Wohnzimmerwand als Leinwand, Straßenkreide und die selbstgemachten Eisfarben.

Aber bestimmte Gegenstände malen?

Vorgegebene Dinge malen?

Ist das diese Kreativität?

Ich glaube nicht.

„Um ein Leben voller Kreativität zu leben, müssen wir unsere Angst vor dem Versagen ablegen. “ (Joseph Pierce)

Der Ursprung des Wortes kreativ hat keinen direkten Zusammenhang mit Bastelwerken. Kreativ sein bedeutet vielmehr: schöpferisch sein, etwas erschaffen, Dinge in anderem sehen, und noch vieles mehr. Das können auch ganz Denkweisen oder orginelle Lösungen sein. Kreativität zeigt sich in so vielem.  Zum Beispiel:

  • Kneten
  • Bauen mit Bausteinen
  • Lego spielen
  • Sandgebilde  bauen
  • die Welt mit Kinderaugen sehen
  • Melodien erfinden
  • einen Freund trösten
  • Mit Naturmaterialien bauen
  • Geschichten erfinden
  • Jahreszeitentisch gestalten
  • Texte schreiben

Liebe Menschen, entspannt Euch. Kreativität ist in jedem von uns. Manchmal benötigt man den ein oder anderen Impuls, um sie in den unterschiedlichsten Bereichen anzustoßen.

Ganz wichtig ist, dass es hier nie um das Produkt gehen soll. Es geht immer um den Prozess. Nicht das Ergebnis ist wichtig, sondern doch vielmehr die Freude am Ausdruck. Kreativität ist immer einer Form von Spuren hinterlassen. Und manchen Kindern fällt das einfach leichter, wenn sie dazu nicht zwingend einen Stift in der Hand halten müssen.

 

 

Wenn du hier klickst, kommst du zu 10 Maltechniken, in denen es um die Freude und nicht um das Ergebnis geht.

 

 

 

 

 

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6 Gedanken zu “Jedes Kind ist kreativ

  1. Danke für den schönen Beitrag. Ich vergleiche das immer ein bisschen mit den Erwachsenen. Nicht jeder Erwachsene schreibt oder malt gerne. Und bei Kindern sehe ich das genauso. Meine Tochter hat gerne gemalt, mein Sohn überhaupt nicht. Und es ist bis heute so. Na und?

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  2. Schöner Beitrag!!! Bei den Jungs kommt das Wunsch realistisch zu malen in der Regel zwischen 4 und 6 Jahren. Um Kreativität zu fördern sollen Eltern freies Malen so oft wie möglich erlauben und verschiedene Techniken mit dem Kind ausprobieren. Und auf keinen Fall nicht das Kind mit Stereotypen unter Druck setzen. Malbücher sind für die Kreativität auch nicht so gut, die sind nur gut für die Feinmotorik.
    Mit bunten Grüßen,
    Lisa von MamaKreativ

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